Verwendete Cannabinoide: Cannabidiol (CBD), Tetrahydrocannabinol (THC)
Untersuchte Wirkungsweise: angstlösend
Zu den Angststörungen gehören eine Vielfalt von psychischen Störungen, die das gemeinsame Symptom der übertriebenen und/oder exzessiven Angstreaktion teilen. Grundsätzlich gilt es zwischen zwei Gruppen zu unterscheiden, den unspezifischen Ängsten und den Phobien. Unspezifische Ängste treten spontan und ohne direkten Auslöser auf. Bei Phobien hingegen gibt es für die Angst einen konkreten Auslöser. Im Gegensatz zu Angststörungen sind Ängste nur überdurchschnittlich starke Reaktionen, die aber nicht unbedingt eine Einschränkung im Leben darstellen. So kann jemand mit Flugangst dennoch in den Urlaub fliegen, während dies jemandem mit einer Flugphobie nicht möglich ist.
Das Cannabinoide Einfluss auf Ängste nehmen können wird seit langem vermutet. Der Einfluss der Cannabinoide ist jedoch schwer zu konkretisieren was u.a. an der bidirektionalen und zweiphasigen Dosis-Wirkung liegt – sprich, Cannabinoide können Ängste lösen aber auch fördern. Nach aktuellem Kenntnisstand ist insbesondere CBD in geringen Dosierungen dafür geeignet Ängste zu lösen. Hohe Dosierungen CBD und insbesondere THC können hingegen Ängste verstärken. Die Beobachtungen sprechen für die Wirkung von Cannabinoiden bei Ängsten, jedoch bedarf es weiterer Studien um die Wirkung zu belegen und zu beschreiben.
Quellen
J. A. Crippa, A. W. Zuardi, R. Martín-Santos, S. Bhattacharyya, Z. Atakan, P. McGuire, P. Fusar-Poli, “Cannabis and Anxiety : A Critical Review of the Evidence”, Human Psychopharmacology: Clinical and Experimental no.7 (2009); 515-523
E. M. Blessing, M. M. Steenkamp, J. Manzanares, C. R. Marmar, “Cannabidiol as a Potential Treatment for Anxiety Disorders”, Neurotherapeutics (2015); 12:825-836
J. A. Crippa, A. W. Zuardi, J. E. C. Hallak, “Therapeutical Use of the Cannabinoids in Psychiatry”, Revista Brasileira de Psiquiatria 32 (2010); 556-566