Verwendete Cannabinoide: Cannabidiol (CBD), Cannabidiolsäure (CBDA), Tetrahydrocannabinol (THC), Tetrahydrocannabinolsäure (THCA)
Untersuchte Wirkungsweise: antikonvulsiv
Bei der Nervenerkrankung Epilepsie unterscheidet man zwischen mehreren Formen, die von aktuellen Antiepileptika (Antikonvulsivum) überwiegend kontrolliert werden können. Allerdings sprechen rund 30% der Epilepsie Betroffenen auf aktuelle Behandlungsmethoden nicht oder nur kaum an, was die Notwendigkeit neuer Antiepileptika sehr dringend macht.
Cannabinoide werden schon seit den 1970er Jahren im Zusammenhang mit Epilepsie näher untersucht, da insbesondere CBD potente antikonvulsive Eigenschaften aufweist. In mehreren Studien konnte eine deutliche Linderung oder gar ein Ausbleiben der Anfälle beobachtet werden ohne, dass Betroffene dabei Nebenwirkungen verzeichneten. Da die Ergebnisse in mehreren Studien sehr vielversprechend aber noch nicht abschließend waren, wird aktuell intensiv an der Einführung von Antiepileptika auf Cannabinoid Basis gearbeitet (bspw. Epidiolex). Im Vordergrund steht dabei, wie auch bei den bisher durchgeführten Studien CBD. Allerdings zeigen auch weitere Cannabinoide zum Teil ähnliche oder nützliche Wirkungsweisen zur Behandlung von Epilepsie.
Weiter wird die Wirkung von unterschiedlichen Terpenen auf Epilepsie untersucht, wobei erst weitere Studien benötigt werden um näheres sagen zu können.
Quellen
P. Kawan, M. J. Brodie, „Emerging Drugs for Epilepsy“, Expert Opinion on Emerging Drugs (2007); 407-422
O. Devinsky, et al., „Cannabidiol: Pharmacology and Potential Therapeutic Role in Epilepsy and Other Neuropsychiatric Disorders”, Epilepsia (2014); 791-802
L. C. Anderson, et al., “Cannabidiol for the Treatment of Drug-Resistant Epilepsy in Children: Current State of Research”, Journal of Pediatric Neurology (2017)
P. A. Fried, D. C. MyIntyre, “Electrical and Behavioral Attenuation of the Anti-Convulsant Properties of Delta 9-THC following Chronic Administrations”, Psychopharmacologia no. 3 (1973); 205-227