Verwendete Cannabinoide: Cannabidiol (CBD), Cannabigerol (CBG), Tetrahydrocannabinol (THC)
Untersuchte Wirkungsweisen: entzündungshemmend, schlaffördernd, angstlösend, schmerzlindernd, appetitfördernd
Die sehr seltenen genetische Erkrankung Chorea Huntington (auch Huntington Krankheit oder HD) führt zu überschießenden, nicht kontrollierbaren Bewegungen. Die Anwendung von Cannabis bei HD wird durch die Überschneidungen der Symptome bei Krankheiten wie Alzheimer oder Multipler Sklerose inspiriert. Entzündungen von Nerven spielen bei all diesen Krankheiten eine wesentliche Rolle wodurch die entzündungshemmende Wirkung vieler Cannabinoide bei diesen Krankheiten ein mögliches potentes Mittel darstellt.
Studien mit HD Betroffenen zeigten bei Einnahme von Cannabis eine Linderung von Schmerzen, Schlafstörungen, Appetitlosigkeit und niedergeschlagener Stimmung. Diese Beobachtungen wurden auch in Versuchen bei Alzheimer und Multipler Sklerose gemacht, was an den Überschneidungen der Symptome liegt. Bisher gelang es aber noch nicht eine mögliche Wirkung auf den Krankheitsverlauf zu belegen. Es spricht jedoch viel für eine begleitende Therapie durch Cannabinoide wie CBD, CBG und THC, was in künftigen Studien weiter ergründet wird.
Quellen
J. Fernandez-Ruiz, M. A. Moro, J. Martínez-Orgado, « Cannabinoids in Neurodegenerative Disorders and Stroke / Brain Traume : From Preclinical Models to Clinical Applications », Neurotherapeutics (2015); 12:793-806
J. L. López-Sendón Moreno, et al., “A Double-Blind, Randomized, Cross-Over, Placebo-Controlled, Pilot Trial With Sativex in Huntington’s Disease”, Journal of Neurology (2016); 1390-1400
S. Valdeolivas, et la., “Neuroprotective Properties of Cannabigerol (CBG) in Huntington’s Disease: Studies in R6/2 Mice and 3-Nitropropionate-Lesioned Mice” Neurotherapeutics (2015); 185-199